14
Dez
2011

Meinungen

"Du hast es selber so gewählt,
er hat dich nicht umsonst gequält."

"Hast ihn wahrscheinlich provoziert,
du Mädchen, das sich nicht geniert."

"Du bist zu wenig selbstbewusst,
drum kam es, wie es kommen musst."

"Du bist ein Riesenegoist,
weswegen er verzweifelt ist."

"Du glaubst, er hätte dich geliebt,
weißt du nicht, dass es das nicht gibt?"

"Du lebtest eine Illusion,
beklag dich nicht, das kommt davon."

"Nun willst du ihm auch noch verzeihn.
Begreifst du nicht? Er ist ein Schwein."

Ich geh jetzt in mein Kämmerlein
und trage meinen Schmerz allein.

Farewell, my love! Schön war die Zeit,
zuvor und auch in Ewigkeit.
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12
Dez
2011

Mit dir

Mit dir möcht ich am Tresen stehen,
am Sonntag ins Museum gehen,
beim Frühstückskaffee diskutieren,
im Winter kuscheln, wenn wir frieren.

Ich möchte mit dir Dampfer fahren,
du Junge mit den blonden Haaren,
die Weltrevolution entfachen,
ein paar Experimente machen.

Was war, das kann uns keiner nehmen,
wir beide müssen uns nicht schämen.
Farewell, my love! Hab ich im Gehen
nicht einen Silberstreif gesehen?
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9
Dez
2011

Zerrissen

Ich war so gerne deine Braut,
war glücklich, habe dir vertraut.
Als es zerrissen war, mein Hemd,
erkannte ich: Du warst mir fremd.

Sind sie ein Albtraum oder wahr,
die kalten Augen, die ich sah?
Was war das für ein böses Spiel,
als ich in Dunkelheit verfiel?

War es dir Ernst mit manchem Scherz,
verspürte ich gar Lust am Schmerz?
Dein liebes Wesen, ist es echt?
Bin ich verrückt? Bin ungerecht?

Ich war so wütend und verletzt,
hab dir auch übel zugesetzt.
Seh ich der Wahrheit ins Gesicht,
wenn du mir sagst, du willst mich nicht?

Ist noch ein Funken Liebe da?
Wird's so sein, als ob gar nichts war?
Könnte es je wie früher sein?
Bleibt man am besten ganz allein?
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26
Nov
2011

Röslein rot und blau

Ein wilder Knab die Rosi traf,
entriss sie dem Dornröschenschlaf,
brach sie und warf sie fort danach.
Der Traum ist aus. Sie ist hellwach.

Nachdem das Böse ihr geschah,
lag sie noch lange reglos da.
Still weinte sie die Kissen nass
und fühlte Scham im Übermaß.

Stand schließlich auf aus ihrem Bett
und spuckte Galle ins Klosett,
wischte das Sperma von der Brust,
die blau war von des Knaben Lust.

Mit einem ehernen Gesicht
tritt sie hinaus ins Sonnenlicht
und eine Rose schmückt Haar
vom Strauß, der einst ihr Brautstrauß war.
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20
Okt
2011

Gekreuzigt

Hätt Sankt Andreas das geahnt,
er hätte sie bestimmt gewarnt
vor diesem Mann, der alles kann,
der auch agiert als Zimmermann.

Als solcher hat er seiner Braut
ein schweres schwarzes Kreuz gebaut,
hat ein paar Haken reingeschraubt
und ihr noch schnell nen Kuss geraubt.

Wand ihr ein dickes Seil aus Hanf
um Arm und Bein, da half kein Kampf.
Wie Sankt André hängt sie nun fest,
ihr Zimmermann gibt ihr den Rest.
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10
Okt
2011

Mutter

Ich weiß nicht, wann es genau angefangen,
als du Teufel Alkohol auf den Leim gegangen,
weil Angst dich zu beherrschen begann
vor der Welt, vor dem eifersüchtigen Ehemann,
weil kein Ausweg war, weil Verzweiflung dich quälte,
weil niemand dir was von der Hoffnung erzählte.

Einst strahlend schön wie Prinzessin Soraya,
saßest du nun so erbärmlich und klein da
mit aufgedunsenem Bauch und Gesicht.
Verschwommenen Blicks sahst du mich nicht,
hieltst blind von Tränen das Glas in der Hand,
trankst es leer, trankst es leer ohne Sinn und Verstand.

Hast alles vergessen, selbst die Mutterpflicht,
hörtest mein Rufen, mein Flehen nicht,
dein Kind blieb zurück im Straßenschmutz,
ganz ohne Hilfe und ohne Schutz.
Mutter! Warst doch früher für mich da,
warst mir so lieb, warst mir so nah!

Dann war ich die Mutter, du warst das Kind,
übernahm alle möglichen Aufgaben geschwind,
reichte dir Wasser, spendete Trost,
rief in der Firma an, wo sie sehr erbost,
war dein Schutzengel, bettelte und schrie,
doch Teufel Alkohol, den besiegte ich nie.

Irgendwann erreichte ich dich nicht mehr,
dein Haar war ganz grau, dein Blick war so leer.
Bist nun viele Jahre tot, mein lieb Mutterherz,
unglücklich zu sterben ist wirklich kein Scherz.
Ach, hier sitz ich und weine an deinem Grab
um dich, der Gott dies eine Leben gab.
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8
Okt
2011

Popopoetisch

Oh, wie bin ich froh!
Sitz mit dem Popo
morgens auf dem Klo
und sonst nirgendwo.

Brauche keinen Gin,
keine Medizin,
halt den Becher hin,
trinke mein Urin.

Steck das Fingerlein
in die Muschi rein,
fühl mich nicht allein,
ei, wie ist das fein.

Aus dem Popo nackt
wird ne Wurst gekackt,
welche abgehackt
in die Schüssel sackt.

Auf das Klopapier
schreib ich voller Zier
Reime, Stücker vier,
die verehr ich dir.

Durch die Morgenluft
zieht besondrer Duft,
welcher erst verpufft,
wenn die Pflicht mich ruft.

Und der Kritikus,
dankbar für den Stuss,
drückt auf den Anus
mir nen dicken Kuss.
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5
Okt
2011

Sometimes

Sometimes fuckin loneliness
crawls beneath your veins.
Far away from happiness,
you feel bound in chains.

Dear, you'll never walk alone,
cause you've got some friends.
May your love be dead and gone,
friendship never ends.

And some day you'll walk along
with your lonesome heart,
hear a maiden sing a song,
and sweet love will start :-)
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Halbe Frau

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